Wir machen weiter – trotz Corona
Die Wanderausstellung „Inklusion im Blick“ machte vom 04. November 2021 – 25. November 2021 Station im Foyer des Abgeordnetenhauses, Platz der Mainzer Republik 1 in 55116 Mainz. Die Eröffnung fand am 11.11.202 durch die Vizelandtagspräsidentin Frau Astrid Schmitt statt.
In ihrer Rede verwies Frau Astrid Schmitt auf das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, was vor 12 Jahren im Deutschen Bundestag und Bundesrat ratifiziert wurde. „Diese UN-Konvention konkretisiert bestehende Rechte für Menschen mit Beeinträchtigungen und hat zum Ziel, ihre Chancengleichheit und Teilhabe in der Gesellschaft zu fördern.
Die Ausstellung ‚Inklusion im Blick‘ ermöglicht Menschen mit und ohne Behinderung den gleichen Zugang zum Bereich Kunst und Kultur. Sie trägt dazu bei, den Blick auf die Menschen selbst und nicht auf deren Beeinträchtigung zu richten. Die Exponate zeigen Aufnahmen und Skulpturen von und mit beeinträchtigten Menschen – zum Anfassen und Begreifen. Kunst wird erlebbar und fördert die Bewusstseinsbildung im Sinne des Übereinkommens. Deutschlandweit ist die inklusive Wanderausstellung mit ihren barrierefreien Angeboten derzeit einzigartig“ so die Vizelandtagspräsidentin.
Die Kunstausstellung ‚Inklusion im Blick‘ ist konzipiert, um das Prinzip Teilhabe für Alle gleichwertig anzubieten und zu verdeutlichen, so Gerd Miedthank. „In einer Zeit, in der Rechtspopulisten mit dem Werben um Abgrenzung und Ausgrenzung in Teilen der Bevölkerung Aufmerksamkeit erfahren, sollte Inklusion stärker in Politik und Gesellschaft Beachtung finden. Im Mittelpunkt dieser Ausstellung steht nicht die Behinderung, im Mittelpunkt steht der Mensch. Wir lernen im Umgang mit Menschen mit Behinderungen wieder zu erkennen, was eigentlich das Wichtigste im Leben für Jeden sein sollte: Es ist das Leben!“









©Bilder Landtag Rheinland Pfalz

Kunst für Menschenrechte – Kunst für Teilhabe
Vorwort Sozialdenker e.V.
Diese Wanderausstellung betritt thematisch Neuland in Deutschland.
Zwölf Jahre nach Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN- BRK) ist die inklusive Gesellschaft mehr Vision als Wirklichkeit. Mehr als Stolpersteine und Stufen trennt eine unsichtbare Barriere in den Köpfen Behinderte und Nichtbehinderte.
Die Ausstellung „Inklusion im Blick“ will mit ihren Bildern und Exponaten diese Barrieren abbauen und zur Bewusstseinsbildung im Sinne der UN- BRK beitragen.
Anfang der Sechziger Jahre erschüttert einer der größten Arzneimittelskandale die Bundesrepublik Deutschland: Weit über 2000 Kinder kommen mit fehlenden oder fehlgebildeten Gliedmaßen auf die Welt. Verantwortlich dafür ist das Medikament Contergan, das vor allem Frauen in der Schwangerschaft als harmlos und unbedenklich empfohlen wurde.
Von Kindheit an müssen sich die Contergan Opfer an mehr oder minder verstohlene und verschämte Blicke gewöhnen. Ein halbes Jahrhundert nach dem Skandal haben sich zwölf
Menschen bewusst dazu entschieden, ihren Körper diesen Blicken preis-zugeben. „Die Mutigen“ nennt Regisseur Niko von Glasow die Protagonisten seines Films „NoBody’s Perfect“.
Er porträtiert Menschen, die ihren Weg gemacht haben trotz ihres Handicaps und er lädt ein hinzuschauen, weder verschämt noch verstohlen. Seine Bilder geben den Blick frei auf lebensbejahende Menschen, schlanke und wohlbeleibte, athletische und zierliche, in sich gekehrte und extrovertierte. Die ästhetischen Portraits spiegeln auf faszinierende Weise die Botschaft des Films: im Vordergrund steht der Mensch und nicht die Behinderung.
Niko von Glasows Bildern reißen die unsichtbare Barriere zwischen Betrachtern und Betrachteten ein. Sie schaffen Nähe. „NoBody‘s Perfect“- für wen gilt das nicht?
„Kunst kennt keine Behinderung“ – diese These der Aktion Mensch belegt der zweite Teil der Ausstellung. Im Mittelpunkt der Kunstwerke steht der Mensch im Zentrum der Gesellschaft. Künstlerinnen und Künstler, die in ihrer Lebenswirklichkeit Barrieren erleben, haben ihre Sicht zum Thema dargestellt. Die Bilder spiegeln gesellschaftliche Einschränkungen wieder.
Die unterschiedlichen künstlerischen Aussagen erzählen dem Betrachter von einem Alltag voller Hindernisse und dem Zwang, die Hürden zu überwinden. Die Ausstellung weitet den Blick auf das Thema Umwelt und die Verletzlichkeit „Aller“ durch sorglosen Umgang mit Natur und Ressourcen.
Unsere Wanderausstellung ist inhaltlich wie gestalterisch angelegt, das Bewusstsein entsprechend Artikel 8, der Zugänglichkeit nach Artikel 9, als Bildungsauftrag nach Artikel 24 und Teilhabe am kulturellen Leben sowie an Erholung, Freizeit und Sport nach Artikel 30 der UN- BRK zu verdeutlichen.
„Inklusion im Blick“ schafft einen Erfahrungsrahmen, damit der gesetzlich definierte Kulturauftrag im Nationalen Aktionsplan (NAP 2.0) für ALLE in Anspruch genommen werden kann. „Inklusion im Blick“ verstärkt die Notwendigkeit der Qualifizierung von Fachkräften in Ausbildung und Studium zum Bereich Barrierefreiheit. Damit Kunst für alle Erfahrbar wird.
Sie verwirklicht die Zielvereinbarung, die Behindertenverbände mit dem Deutschen Museumsbund vertraglich geschlossen haben, die gerade durch die Bundesregierung im NAP 2.0 und den 16. Bundesländern durch ihre Aktionspläne, als gesellschaftlichen Auftrag mitgestaltet werden sollte.
Sozialdenker e.V. 2021
Schirmfrau der Wanderausstellung „Inklusion im Blick“ 2018 -2022

Schirmfrau der Wanderausstellung „Inklusion im Blick“ 2018-2021 ist Ulla Schmidt – Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages a.D. und Bundesvorsitzende der Lebenshilfe.
(© Foto Laurence Chaperon, 2016)
Schirmherr der Ausstellung „Inklusion im Blick“ für den Landtag Rheinland-Pfalz:

Schirmherr der Wanderausstellung „Inklusion im Blick“ im Landtag Rheinland-Pfalz vom 04.10.2021- 25.10.2021 Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz, Herr Hendrik Hering.
(©Landtag Rheinland-Pfalz 2021)
Broschüren, Links und Hinweise
Pressemappe: Inklusion-im-Blick-Pressemappe-Rheinland-Pfalz:
Flyer Inklusion im Blick:
Flyer Inklusion im Blick in leichter Sprache:
Flyer Inklusion im Blick barrierefreie PDF:
Feedbackbogen: Ihre-Meinung-ist-uns-wichtig:
Das Inklusive Museum: Ein-Leitfaden-zu-Barrierefreiheit-und-Inklusion:
Weitere Infos zum Film und Buch „NoBody’s Perfect“: Nobodysperfect-Film.de und das Buch_zum_Film

Deutsches Institut für Menschenrechte: Broschuere_70_Jahre_AEMR
Verantwortlich: Christina Fuchs und Gerd Miedthank ©Sozialdenker2021